29.06.2020
150. Geburtstag der Frauenrechtlerin Ellen Ammann

Als Pionierin in der Politik, aber auch als Gründerin des KDFB Bayern ist Ellen Ammann bekannt. Sie wurde vor 150 Jahren am 1. Juli in Stockholm geboren, heiratete als 20-jährige und folgte ihrem Mann nach München. „Ellen Ammann war...

150. Geburtstag der Frauenrechtlerin Ellen Ammann

MdL Eva Gottstein: „Der Mut und die Tatkraft von Ellen Ammann in ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung der Frauen wirken bis in unsere heutige Zeit hinein.“  

Als Pionierin in der Politik, aber auch als Gründerin des KDFB Bayern ist Ellen Ammann bekannt. Sie wurde vor 150 Jahren am 1. Juli in Stockholm geboren, heiratete als 20-jährige und folgte ihrem Mann nach München.  „Ellen Ammann war eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Bayerischen Landtag und ist für mich mit ihrer Beharrlichkeit und ihrer Tatkraft noch immer ein herausragendes Vorbild“, verrät die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FREIE WÄHLER). „Sie war stets bestrebt, die sozialen Nöte der Bevölkerung, insbesondere der Frauen, zu lindern.“ Ammann kämpfte Anfang des 20. Jahrhunderts für eine Verbesserung der beruflichen und sozialen Situation der Frauen und legte dabei ein besonderes Augenmerk auf die Bildung, denn zu dieser Zeit war der Zugang zu Bildungsangeboten für Frauen alles andere als selbstverständlich. „Dass Frauen sich politisch engagieren, war zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts noch eine große Ausnahme“, betont Gottstein, die auch frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der FREIEN WÄHLER ist: Ellen Ammann zog 1919 als eine der ersten weiblichen Abgeordneten in den Bayerischen Landtag ein, kämpfte auch dort mit Mut und Weitblick für soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung der Frauen. Bis zu ihrem Tod 1932 war Ammann nicht nur eine Powerfrau in der bayerischen Politik, sondern engagierte sich auch für die Jugendfürsorge, Wohlfahrtspflege und für Verbesserungen im Gesundheitswesen. Dabei gründete sie etliche Organisationen und Einrichtungen, die es allesamt heute noch gibt.  „Doch noch immer sitzen in den Parlamenten zu wenige Frauen“, gibt Gottstein zu bedenken. So seien aktuell im Bayerischen Landtag rund 27 Prozent der Abgeordneten weiblich, gerade einmal zehn Prozent der bayerischen Bürgermeister und Landräte seien Frauen. „Hier ist zwar eine leichte Steigerung erkennbar, aber es ist nicht genug! Als Volksvertretungen müssen diese Gremien auch ein Spiegelbild der Gesellschaft sein,“ sagt Gottstein und fordert: „Deshalb brauchen wir für die Frauen, die mehr als 50 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, auch eine adäquate Anzahl an Frauen in den Parlamenten.“ Sie möchte alle Frauen dazu ermutigen: „Setzt Euch für Eure Rechte ein, äußert selbstbewusst Eure Meinung, kämpft für die Gleichberechtigung!“ – Ganz nach dem Vorbild von Ellen Ammann.