26.05.2013
Königlicher Besuch im Landtag

München – So viele Schönheiten auf einmal versammeln sich selten im Bayerischen Landtag: Eva Gottstein, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, hatte unter anderem ausgewählte Königinnen zu einem Landtagsbesuch eingeladen. Dabei entwickelte sich ein intensiver Meinungsaustausch, insbesondere zur Vereinbarkeit von Kindererziehung und Karriere von Frauen.Eva Gottstein, Betreuungsabgeordnete der Freien Wähler für Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf, Rosenheim und Traunstein, hatte die Repräsentantinnen von Kommunen oder Erzeugerverbänden eingeladen, um deren großes ehrenamtliches Engagement im Sinne der Allgemeinheit zu würdigen – die meist ca. 20 Jahre alten Damen absolvieren in ihrer ein- bis zweijährigen Amtszeit meist 50 bis 60, teilweise auch deutlich über 100 Veranstaltungen und bekommen dafür allenfalls eine kleine Aufwandsentschädigung. Die „Königinnen“, seltener „Prinzessinnen“, sind gute bayerische Tradition und bereichern die Kultur, betont Eva Gottstein. Da auch die Angehörigen den oft unterschätzten Einsatz der jungen Damen unterstützen, hatte sich die Einladung auch auf die Familien und Partner der Königinnen erstreckt. Unter den Gästen befanden sich unter anderem Kartoffel-Königin Anja Gottschall, die Gerolsbacher Blütenprinzessin Valentina Nikolai, die "ihre" Königin vertrat, sowie die Schrobenhausener Spargel-Königin Stefanie Ilmberger. Auf Nachfrage bereute trotz des enormen Zeitaufwands keine der Königinnen ihre Tätigkeit – jede würde es wieder gerne machen aufgrund der vielen (positiven) Erfahrungen. Nach einer Führung durch den Landtag ergab sich eine intensive Diskussion zwischen Eva Gottstein, die auch Frauenpolitische Sprecherin der Freien Wähler ist, und ihren Gästen. Hauptthema war die Vereinbarkeit von Kinderwunsch und Karriere. Dabei thematisierte Eva Gottstein, dass Deutschland die europaweit niedrigste Geburtenrate (1,4 Kinder pro Paar) hat und forderte „echte Ganztagsschulen“ und deutlich bessere Betreuungsangebote. Eine angehende Ingenieurin bedauerte, dass es derzeit in der Realität kaum möglich sei, in der Forschung Karriere und Kinder unter einen Hut zu bekommen: „Bereits nach einem Jahr bin ich draußen“, bedauerte sie. Wissen wollten die jungen Damen von Eva Gottstein, wie die Position der Freien Wähler zum Problem der unsicheren Beschäftigungsverhältnisse sei. Dazu Eva Gottstein: „Dafür gibt es keine Patentlösung, auch die oft gescholtene Leiharbeit kann im Einzelfall sinnvoll und notwendig sein. Die Freien Wähler sind für Mindestlöhne, wollen die Höhe aber von den regionalen Gegebenheiten abhängig machen.“

Text und Fotos: Peter Knoll