14.08.2020
Landtagsabgeordnete Eva Gottstein besuchte den neuen Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger

(Eichstätt) Seit rund 100 Tagen im Amt ist der neue Landrat Alexander Anetsberger. Dies nahm die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FREIE WÄHLER) zum Anlass für einen Besuch im Landratsamt...

Bildung und Gesundheit im Landkreis Eichstätt im Blick

Landtagsabgeordnete Eva Gottstein besuchte den neuen Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger

(Eichstätt) Seit rund 100 Tagen im Amt ist der neue Landrat Alexander Anetsberger. Dies nahm die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FREIE WÄHLER) zum Anlass für einen Besuch im Landratsamt. Dabei kam, nach einem Rückblick auf die Kommunalwahl, insbesondere die Bildungspolitik zur Sprache. Gottstein, die stellvertretende Vorsitzende im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtages ist, informierte Anetsberger über die kürzlich im Digitalisierungsgipfel erzielten Vereinbarungen: Im konstruktiven Dialog hatte Kultusminister Michael Piazolo zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden und Vertretern der gesamten Schulfamilie einen lange geforderten Lösungsansatz zur Wartung der IT-Ausstattung der Schulen erarbeitet. „Eine Entlastung für unsere Kommunen als Sachaufwandsträger“, betonte Gottstein, denn bis 2024 solle die Wartung komplett vom Freistaat übernommen werden, danach zur Hälfte von den Sachaufwandsträgern. Hierfür stünden rund 78 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Informationen seien offensichtlich noch nicht bei allen Kommunen angekommen. „Jetzt sind die Kommunalen Spitzenverbände am Zuge, Vorschläge zur konkreten Umsetzung zu erarbeiten.“ Anetsberger bewertete die nun gefundene Lösung als guten Kompromiss, insbesondere da bei den Gemeinden der dringende Wunsch nach Unterstützung da sei, denn das technische Know-How und das entsprechende Personal fehle an den Schulen. Er sei nicht abgeneigt, in dieser Frage auf Landkreisebene Unterstützung zu organisieren, etwa über einen Zweckverband. „Durch die guten Erfahrungen, die wir bei den Landkreis-Schulen gemacht haben, traue ich mir zu, dass wir das auch für die Kommunen hinbekommen.“ Dass die Corona-Pandemie die Digitalisierung an den Schulen sicherlich beschleunigt habe, darin waren sich die beiden Politiker einig. Anetsberger gab auch zu bedenken, dass keiner wisse, ob der Einstieg in den Regelunterricht ab September klappe und von Dauer sein werde. „Daher muss man digitale Lösungen bereithalten.“ Ziel sei definitiv die Rückkehr zum Regelunterricht, sofern die Infektionszahlen dies zuließen, bekräftigte Gottstein. „Lehrkräfte, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen, werden dabei von Teamlehrern unterstützt. Es wird erst mal keinen Wahlunterricht geben, da die Klassenverbände so wenig wie möglich vermischt werden sollen.“ So könne man bei Infektionen gezielt und mit verhältnismäßig kleinen Eingriffen reagieren. Ein Thema sei auch die Schülerbeförderung, so der Landrat. In den Bussen werde kein Abstand möglich sein, Kapazitäten zur Erweiterung seien nicht vorhanden. Anetsberger gab der Abgeordneten mit auf den Weg, dass ihm der gesamte Gesundheitsdienst Sorgen bereite. „Wir sind personell unterbesetzt und finden keine geeigneten Leute für die bewilligten Stellen. Irgendwann können wir dem ständig wachsenden Aufgabenbereich nicht mehr adäquat nachkommen.“ Zudem seien die Zuständigkeiten zwischen Gesundheitsamt und Ärzten nicht immer klar geregelt. Er erwarte sich aber bei einem Gespräch mit Ärztevertretern im Landkreis Lösungen für die Bewältigung der umfangreichen Testungen, die nun für viele Berufsgruppen und Reisende durchzuführen sind. Gottstein versprach, dieses Anliegen auch in ihrer Landtagsarbeit zu thematisieren. „Wir müssen hier noch effizienter werden, zu erarbeitende Konzepte sollten übersichtlich und geforderte Standards auch tatsächlich durchführbar sein“, betonte sie. Zur Sprache kam ebenso die Situation der Geburtsstation in Eichstätt. „Das ist ein wichtiger und emotionaler Faktor für ein Krankenhaus“, so Gottstein, und mit Blick auf die beiden Klinikstandorte im Landkreis: „Corona hat ganz klar gezeigt, dass es nicht allein mit den großen Krankenhäusern geht. Wir brauchen auch die kleineren regionalen Krankenhäuser.“ Anetsberger informierte über das Vorgehen für eine zukunftsfähige Ausrichtung der beiden Landkreiskliniken. Unumstritten sei dabei bei allen Kreistagsfraktionen, dass die beiden Klinikstandorte erhalten werden.